Mit der PANDAREA um die Welt

 

 

Je geregelter unser Alltagsleben verläuft, desto grösser wird der Wunsch, aller Routine ein Schnippchen zu schlagen, einfach auf und davonzusegeln. Peter Höbel hat sich aus der Tretmühle des Berufslebens eine längere Auszeit genommen und ist mit seiner Yacht PANDAREA von der türkischen Küste aus aufgebrochen, in den Weiten der Ozeane die Freiheit der Meere zu erleben und die letzten Paradiese aufzusuchen.

Mehr als 32.000 Seemeilen skipperte er die schwarze Stahlketsch über die Weltmeere, davon rund 18.600 "einhand". Freunde und Segelkameraden waren etappenweise im Mittelmeer, der Karibik und einigen tropischen Inseln  mit von der Partie. Pazifik, Indic und Rotes Meer bewältigte er solo. Dafür erhielt er von dem Seglerverband "Trans-Ocean" in Cuxhaven den "Weltumseglerpreis 2000" und als zusätzliche Auszeichnung die "Trans-Ocean-Medaille" für "hervorragende hochseeseglerische Leistungen" .

 

Ankerplatz Las Aves

PANDAREA ankert im "Las Aves"-Archipel, einer zur Venezuela gehörenden "Bilderbuch"-Inselgruppe: Sonne, Sand und Palmen.


Herrliches Blauwassersegeln, Ankern vor traumhaften palmenbewachsenenen Inseln, Schnorcheln an phantastischen Riffen, Besuche in Eingeborenendörfern, die nie von Touristen und oft monatelang von keiner anderen Yachte  besucht werden. Eine Schule Delfine im Sonnenuntergang. In den Nächten auf See ein unglaublicher Sternenhimmel. Oder auch mal ein zünftiges Bordfest im Kreis anderer Fahrtensegler auf den Ankerplätzen der Welt. Unvergessliche Erlebnisse.
Aber auch die Schattenseiten der Reise waren und sind prägend: Zermürbende Willkür und Korruption vieler Behörden, die stete Unbill des Wetters, unvermeidlicher Ärger mit der Technik, mühsame Ersatzteilbeschaffung am Ende der Welt, Überfälle von Straßengangstern zu Lande und die zunehmend tödliche Gefahr von Piraten in asiatischen und afrikanischen Seegebieten.

Auch der Umgang mit Ängsten und Einsamkeit bei endlos scheinenden Strecken, permanenter Schlafmangel bei Nachtwachen einhand in schwerer See -

Windpilot in Abendsonne
physische und psychische Grenzerfahrungen die vielleicht einmalig im Leben sind.   Wellen, Wolken in den endlosen Weiten des Pazifik. Der WINDPILOT PACIFIK II steuert die Yacht lautlos und ohne Energiebedarf sicher an ihr Ziel.

Nur wenige kommen an

Viele schwärmen davon, einmal im Leben solche Erfahrungen machen zu können, doch nur wenige finden den Mut, tatsächlich loszusegeln - und noch weniger kommen schließlich am Ziel ihrer Träume an.  Im Jahr 2000 beendeten gerade mal 17 deutsche Yachten erfolgreich eine Weltumsegelung. Dabei waren das in dem Jahr sogar besonders viele Yachten, denn die meisten davon waren organisiert mit der "Millienum Odysse" Ralley von Jimmy Cornell unterwegs. Nur eine einzige deutsche Yacht wurde vollständig solo um die Welt gesegelt und nur eine zweite - nämlich die Pandarea - überwiegend einhand (und natürlich unabhängig von Ralleys und Organisationen).

Im ersten Teil der Reise Kurzzeit konnten"Aussteiger" reinschnuppern in die Welt der Fahrtensegler und die spannende Weltumsegelung der PANDAREA im Mittelmeer, auf dem Atlantik und in der Karibik etappenweise miterleben: Segler mit Erfahrung, die immer schon mal von einem anspruchsvollen Hochseetörn geträumt haben, oder neue (von kommerziellen Veranstaltern oder Bareboat-Vermietern) seltener angebotene Reviere kennenlernen wollten. 


Bintan Indo Sampan

    

 

 

 

 

 

Hunderte von kleinen und großen Fischerbooten bevölkern die Gewässer von Indonesien. Grund für aufmerksame Wache. Am Ankerplatz gibt es immer wieder Kontakte zu freundlichen Einheimischen.  Auf See jedoch ist ständiges Mißtrauen angebracht: Piraten - manche davon in motorisierten Sampans - bedrohen Berufsschiffahrt und Yachten.

 


David und Goliath

Kreuzfahrt-Schiffe in der Karibik: So oder so..?

 

 

 

 

 

Grundsätzlich sind Mitsegeltörns in geschützten Küstengewässern und in verschiedenen Inselrevieren übrigens auch für sportliche Anfänger als interessante Alternative zu einem herkömmlichen Hotel- und Strandurlaub geeignet. Ideal also für Leute, die Kreuzfahrten auf Passagierdampfern langweilig finden und von "all inclusive" mit Animation sowieso die Nase voll haben. Im ersten Teil der Pandarea-Weltreise haben's Freunde und Bekannte aussprobiert.

 

Hängematte

Bei den privaten, nichtkommerziellen Mitsegeltörns für maximal vier Gäste packten alle mit an - als Crew. Wer abenteuerlustig und tolerent genug ist, auch unvorhergesehene Ereignisse auf einer sehr individuellen Yacht weniger als Ärgernis denn als Erfahrungszuwachs wahrzunehmen, fand bei den Törns auf der Pandarea sein Vergnügen. Die neuen Erfahrungen wurden überwiegend positiv bewertet, wenngleich kritisch angemerkt sein muß, daß das Leben auf dem beengten schwankenden Raum einer Yacht halt doch nicht jedermanns Sache ist. Für die kurzen Mitsegeltörns galt und gilt das gleiche, wie für die gesamte Reise: Erwartungshaltung und Wirklichkeit stimmen nicht immer überein. Es gab auch den (bzw. die) einen oder anderen, die nach dem Törn auf dem Segelklassiker den Komfort eines Hotels oder eines großen Kreuzfahrtschiffes vorgezogen haben.

 

  Nichts für "Weicheier":
Zum Ende der Weltreise nochmal harte Bedingungen: Starkwind bis 35 Knoten und schwerer See nur wenige hundert Meter vor der rettenden Einfahrt zur Ashkelon Marina (Israel).
 

Nach beendeter Weltumsegelung sollte Pandarea für eine besondere Art von Mitsegel-Törns hergerichtet werden: Info-Seminare sollten Träumer und Aussteiger in Spe aus der Praxis für die Praxis mit auf große Törns vorbereiten. Erfahrene Weltumsegler und Segellehrer waren bereits gewonnen, um andere Segler mit Informationen vertraut machen, die nicht aus Büchern zu erfahren sind und die weder in Segelschulen, Skippertrainings oder Führerscheinprüfungen vermittelt werden. Kein Schwerwettertraining, sondern praktische Entscheidungshilfen für alle, die davon träumen, selbst einmal auf Langfahrt zu gehen.

Es kam anders: Aufgrund anderweitiger beruflicher und familiärer Prioritäten wurde das Projekt auf Eis gelegt und PANDAREA lage leider einige Jahre ungenutzt auf einer Werf ("Yatlift") im türkischen Bodrum und hat auf die versprochene gründliche Überholung gewartet.

Seit Herbst 2014 hat die schwarze Lady nun zwei neue Eigner, Martin und Sedat, die sofort mit Feuereifer an die Arbeit gegangen sind. Da momentan nicht abzusehen ist, wann die Werftarbeiten beendet sein werden, gibt es zwar derzeit noch keine Törnplanung. Aber es steht schon jetzt fest: Ab 2015, spätestens 2016, wird die klassisch schöne Damien II voraussichtlich wieder das tun, wofür sie ursprünglich vorgesehen war und gebaut wurde: Stolz und sicher die Meere durchpflügen.

 

Heimkehr ins angestammte Revier: Pandarea liegt unter den Gastlandflaggen besuchter Länder in der Bucht von Bitez bei Bodrum vor Anker.

 

Copyright © EDITION PANDAREA 02/1999-2001
Last update: Oct 2014

 

 

zurück zur Startseite